Endodontologie
Unter dem Fachbegriff der Endodontologie versteht man einen Teilbereich der Zahnheilkunde. Im speziellen handelt es sich um die Lehre der Erkrankung und der Therapie des periapikalen Gewebes, welches im allgemeinen das Knochen- und Bindegewebe um die Wurzelspitze beschreibt und des Weichgewebes im Inneren des Zahnes, landläufig als Zahnnerv bezeichnet.
Ziel einer endodontischen Behandlung ist die Erhaltung eines Zahnes!
Häfig wird eine solche Therapie notwendig, nachdem Schmerzen an einem Zahn aufgetreten sind, welche den Symptomen und Befunden einer akuten oder chronischen Pulpitis ( Entzündung des Weichgewebes des Zahnes ) entsprechen müssen.
Diese kann hervorgerufen werden durch Bakterien, welche im Zuge einer Karies in den Zahn eingedrungen sind. Aber auch ein Trauma durch einen starken Aufbiss bzw. Überhitzung des Zahnes beim Beschleifen für eine Krone, können Ursache für eine Pulpitis sein. Ein weiterer Grund für die Entzündung des Weichgewebes ( Pulpa ) ist eine weit voran geschrittene Entzündung des Zahnhalteapparates ( Parodontitis ), bei der es, durch das Vordringen der Bakterien entlang der Wurzeloberfläche, zu einer retrograden Infektion der Pulpa über die Wurzelspitze kommt.
Die Therapie besteht üblicherweise in der Durchführung einer Wurzelkanalbehandlung. Diese hat die vollständige Entfernung der Zahnpulpa zum Ziel. Gleichzeitig ist eine permanente Desinfektion des Wurzelkanals mit unterschiedlichen Spüllösungen, vor allem Natriumhypochlorid, EDTA und Alkohol, zwingend notwendig, um über die rein mechanische Säuberung mit den Wurzelkanalfeilen, eine umfassende Abtötung der Bakterien zu erreichen.
Daraufhin muss der Wurzelkanal dicht verschlossen werden, was üblicherweise mit einer Kombination aus einem speziellen Zement ( Sealer ) und einer kautschukähnlichen Masse ( Guttapercha ) erfolgt.
Abschließend wird der Zahn mit einer Füllung aus adhäsivem Kunststoff verschlossen und vorher gegebenenfalls mit einem Wurzelstift zusätzlich stabilisiert. Häufig muss danach die Stabilität des Zahnes mit einer Krone erhöhte werden, um den langfristigen Erhalt zu gewährleisten.
Obwohl die oben beschriebenen Maßnahmen einen hohen therapeutischen und auch zeitlichen Aufwand bedeuten, kann dadurch der Verlust noch erhaltungswürdiger Zähne vermieden werden, was in jedem Fall einer Brücke oder auch einem Implantat vorzuziehen ist!
Sollten sie weitere Fragen zur Endodontologie haben, kontaktieren Sie uns doch mit Hilfe des Kontaktformulares, oder vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis.
Weiterführende Links zu diesem Thema:
- Wikipedia: Endodontologie
- Wikipedia: Wurzelkanalbehandlung
- Deutsche Gesellschaft für Endodontie: DGET